Modenschau an der BSK - ein wahrer Kunstgenuss

Dieses Jahr hieß es „Herzlich Willkommen im Museum of Walking Art“ - dem Museum der wandelnden Kunst an den Beruflichen Schulen in Kirchhain. Die Besucher wurden in eine magische Welt entführt, in der Schneiderkunst mit darstellender Kunst verschmolz. Eingebettet in eine Führung durch ein Kunstmuseum präsentierten die rund 40 Auszubildenden der Maßschneiderabteilung ihre von Epochen, Bildern oder künstlerischen Stilrichtungen inspirierten selbstentworfenen und -geschneiderten Modelle. Begleitet wurde die Modenschau von einer Moderation als Audioguide, die zwischen den Laufgruppen einen interessanten Einblick in die Geschichte der zugrundeliegenden Kunstwerke und Stilrichtungen bot.
Galerie Teil 1

PopArt eröffnete mit seinen charakteristisch bunten Mustern die Modenschau bzw. die Ausstellung – Stoffe ganz in Anlehnung an Andy Warhol und Roy Lichtenstein wurden hier zu Hosen, Röcken und Kleidern vernäht. Auch Literatur ist Kunst – die nächste Laufgruppe ließ sich vom Roman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ inspirieren und bot Kleidungsstücke mit viktorianischen Elementen – ganz der Epoche des Buches entsprechend.
„Japan als Gemälde“, ein Bild von B. Erhardt mit seinem Kontrast zwischen warmen und kalten Farbtönen, diente als Grundlage von Kleidungsstücken, die genau diese Farbtöne wiederspiegelten. Ebenso ließen sich die Farben des „Weltenbaumes“ aus der nordischen Mythologie in den Modellen der Schülerinnen und Schüler wiederfinden. Dass sich die Kunst des Papierfaltens auch auf das Falten von Stoff übertragen lässt, bewiesen die nachfolgenden Modelle – sei es durch in den Stoff eingelegte Falten oder auch durch kunstvoll gefaltete auf den Stoff aufgesetzte Objekte. Ganz im Stil der „Street Art“ sahen die Besucher danach selbstgefärbte Stoffe, bemalt mit einem Motiv des Künstlers Banksy.
Galerie Teil 2

Um Installationen darzustellen wurde weißer Stoff mit floureszierender Farbe bemalt, die Kleidungsstücke erhielten so ein ganz besonderes optisches Highlight.
Der starke Farbkontrast Schwarz-Weiß wurde von den Schülern aufgenommen und in zahlreiche phantasievolle Kreationen verarbeitet. Danach eroberten Modelle den Laufsteg, die ganz in Anlehnung an antike Skulpturen geschneidert wurden und so eine ganz eigene Art von lebendig aussehendem Marmor kreierte.
Galerie Teil 3

Natürlich durften in dem Museum der wandelnden Kunst auch die Alten Meister nicht fehlen. Die kunstvoll handbemalten Kleidungsstücke nach Motiven von Van Gogh, Monet u.a. boten ganz besondere und eindrucksvolle Anblicke. Der regenbogenbunte Pride-Room als Abschluss der Modenschau setzte den fulminanten Endpunkt – Abendkleider in allen Farben des Regenbogens. Die Schüler bewiesen mit dieser riesigen Bandbreite an Modellen nicht nur, dass sie mit Nadel und Faden umgehen können, sondern sie setzten auch ein starkes Zeichen für Freiheit, Diversität und Toleranz. Damit entließen sie die Zuschauer aus zwei ausverkauften Vorstellungen und wurden mit begeistertem Applaus für die monatelange, harte Vorbereitungszeit belohnt.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Ausstellung und den Verkauf von selbstgenähten Accessoires. Das passende Styling der Models inklusive Frisuren und Make-up übernahmen die Frisör-Auszubildenden der Marburger Adolf-Reichwein-Schule. Die Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft sowie die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufenschule sorgten für die Verköstigung der Besucher.
Galerie Teil 4
